Die vielen kleinen Inseln, die intakte Unterwasserwelt und natürlich die berühmten Komodo Dragons - Genau das macht den Komodo Nationalpark so besonders und einzigartig. Ein Erlebnis, dass keiner so schnell vergessen wird. Denn die Natur hat auch an diesem Fleck der Erde ganze Arbeit geleistet und etwas Einmaliges geschaffen.
Nach einem Aufenthalt in Singapur sollte es weiter nach Indonesien gehen für 4 Wochen. Ohne richtigen Plan landete ich in Denpasar (Bali) am Flughafen. Doch dort blieb ich fürs erste nicht, sondern reiste direkt weiter auf die Gili Islands um dort Freunde zu treffen, die ich zuvor in Thailand kennengelernt habe. Die Inselgruppe besteht aus 3 Inseln, welche allesamt sehr klein sind und problemlos zu Fuss oder mit dem Fahrrad umrundet werden können. Auf der grössten der drei Inseln, Gili Trawangan, herrscht reges Leben. Die Insel ist unter anderem für seine Parties in den verschiedensten Strandbars bei Backpackern bekannt und beliebt. Doch keine Angst, auch für die Ruhe suchenden gibt es wunderschöne und hochwertige Unterkünfte mit ruhigen Strandabschnitten, die zu einem gemütlichen Cocktail bei Sonnenuntergang mit Blick auf Bali und den Vulkan Batur einladen.
Entlang der kleinen „Hauptstrasse“ der Insel findet man alles was man braucht: Restaurants, Strandbars, Livemusik, kleine Einkaufsstände mit Kleidern oder eigens hergestellter Süßwasserperlen-Schmuck. Was die Inseln ebenso besonders macht: Es gibt keine Autos oder sonstigen Verkehr auf der Insel. Auf der Insel bewegt man sich ausschliesslich zu Fuss, mit dem Rad oder den unzähligen kleinen Pferdewagen fort. Von Gili Trawangan aus kann man Tagesausflüge auf die zwei benachbarten und kleineren Inseln Gili Meno und Gili Air buchen. Natürlich kann man sich auch direkt eine Unterkunft auf einen der Nachbarsinseln buchen, wenn man auf der Suche nach mehr Ruhe ist. Die Inselgruppe bietet sich ausserdem super zum Schnorcheln an, da man unzählige Wasserschildkröten um sich her schwimmen sieht wie z.B. am Turtle Beach auf Gili Trawangan oder der kleinsten und unberührtesten Insel Gili Air.
Neben der Insel Gili Meno findet man die bekannten Unterwasserstatuen, der bei einem Schnorchel Ausflug praktisch immer angefahren wird. Doch Vorsicht: Die Strömung dort ist sehr stark und wenn man nur zwei Sekunden nicht aufpasst, findet man sich plötzlich 10 Meter hinter den Statuen wieder.
Nachdem wir einige Tage auf den verschiedenen Gili Inseln verbracht haben war für uns klar, dass die Reise weitergehen soll. Da meine alten und neu gefundenen Freunde allesamt begeisterte und sehr erfahrene Taucher waren, wollten Sie unbedingt in den Komodo Nationalpark, der unter anderem für seine einzigartigen Tauchspots in der Taucher-Szene berühmt ist. Ohne jegliche Erwartungen oder Vorstellungen buchten wir uns Flüge von Lombok nach Flores, der Nachbarsinsel von Komodo. Per Speedboat erreicht man Lombok von Gili Trawangan aus innert 20-30 Minuten. Vom Hafen aus geht es in einer ca. 1.5 Stunden Fahrt durch den wunderschönen und unberührten Dschungel und durch die kleinen Dörfer der Einheimischen in Richtung Flughafen.
Nach einem 1Std. 15Min Flug erreicht man den Flughafen in Labuan Bajo auf der Insel Flores. Von dort aus nimmt man am besten ein Taxi um seine Unterkunft zu erreichen. Wir haben uns das Ciao Hostel als Unterkunft für die nächsten Tage ausgesucht. Das Hostel liegt weit oben auf einem Berg und bietet eine unglaubliche Panorama Sicht auf das Meer, die unzähligen umliegenden Inseln und das kleine Fischerdörfchen. Auch kann man hier die aller schönsten Sonnenuntergänge bei einem Cocktail auf der grossen Terrasse geniessen.
Die Schönheit dieses Ortes macht einen bereits jetzt völlig Sprachlos. Irgendetwas Magisches liegt hier einfach in der Luft.
Öffentliche Strände gibt es rund um Labuan Bajo eher weniger. Man kann sich aber in einigen 5 Sterne Hotels, die ihren eigenen Privatstrand besitzen, gegen kleines Geld eine Tageskarte kaufen, mit der man den Strand oder die Poolanlage frei benutzen kann.
Besonders schön sind auch die Tropfsteinhöhlen die sich Rund um die Insel verstecken. Bekannt sind hier beispielsweise die Rangko-Höhle oder die Batu Cermin-Höhle. In den Höhlen kann man sich sogar eine kleine Abkühlung im Wasser gönnen. Das Wasser darin ist so klar, dass man sogar den Boden sieht, der mehrere Meter unter einem liegt.
Mein Tipp: im kleine Dorf von Labuan Bajo einfach einen Roller bei den einheimischen Familien oder einem Roller Verleih einen Roller mieten und damit die wunderschöne Umgebung erkunden. Die sehr offenen Einheimischen geben die tollsten Tipps für Orte fernab vom Touristenrummel.
Für Taucher ist der Nationalpark von Komodo ein Traum. Farbige und intakte Korallen, unzählige Haie und Rochen und allerlei sonstige Fischarten sind in dem riesigen Gebiet zu sichten. Im Dorf von Labuan Bajo gibt es reihenweise Tauchschulen, die verschiedenste Ausflüge und Tauchgänge anbieten. Die sehr erfahrenen Taucher empfehlen individuell je nach Person den geeigneten Tauchspot und Tauchgang. Und immer wieder hört man von den Tauchlehrern, dass selbst bei über 1000 Tauchgängen rund um die Welt der Komodo Nationalpark das schönste ist, was sie bisher entdecken durften.
Doch neben den vielen Aktivitäten und Ausflüge, die man unternehmen kann, bleibt der Komodo Nationalbark das Highlight einer jeden Reise nach Flores. Den Nationalpark kann man mit einer geführten Tour erkunden. Es gibt ganz verschiedene Touren, die alle zwischen 1-4 Tage dauern.
Die ersten Tage, die wir auf der Insel Flores verbracht haben, waren von Sonnenschein und 34 Grad geprägt. Doch natürlich war das Wetter an dem Tag, an dem wir die Tour gebucht haben mit 24 grad schon fast „kalt“ und dunkle Regenwolken haben das ganze nicht besser gemacht. Doch nichts konnte uns von dieser Tour abbringen. Zuerst schlängelt sich das Boot für mehrere Stunden durch die wunderschönen Felsformationen und die unzähligen Inseln, die diesen Nationalpark so prägen.
Zwei mal verfolgten riesige Herden von Delfinen unser Boot und sprangen völlig vergnügt neben uns her. Was für ein unglaublicher Glücksmoment!
Die erste Insel, die wir dann zu Fusse besichtigen durften, war die Insel Padar. Eine wunderschöne Insel mit unglaublichen Felsformationen und zwei verschieden farbigen Stränden, auf der linken Seite schwarzes Lavagestein und auf der rechten Seite ein strahlend weisser Sandstrand. In ca. 45 Minuten erreicht man den höchsten Punkt dieser Insel und kann denn unglaublichen Ausblick geniessen.
Danach ging die Fahrt weiter in Richtung Pink Beach, bei dem wir unseren nächsten Stopp einlegten. Der Strand macht seinem Namen alle Ehre, denn er ist tatsächlich Rosa! Der Strandabschnitt ist menschenleerund wir durften diesen Ort für uns alleine erkunden. Auch ist dies der perfekte Schnorchel Spot, denn noch nie habe ich so ein farbiges und intaktes Korallenriff gesehen. Das Wasser ist glasklar und die Korallen und Fische können sogar vom Boot aus betrachtet werden. Als ein kleiner Kugelfisch seine Runden um meine Füsse macht, ziehe ich diese doch lieber schnell aus dem Wasser und schon geht die Reise weiter.
Nach weiteren Stunden und vielen wunderschönen Schnorchel Spots treffen wir endlich auf der berühmten Komodo Insel bei den grössten Echsen der Welt ein. Ein Ranger empfängt unsere kleine Gruppe sofort, denn keiner darf sich auf der Insel einfach so frei bewegen. Die Komodo Warane laufen wild auf der Insel herum. Die Tiere sind nicht nur gefährlich, die Zunge oder besser gesagt die Spucke der Tiere ist nämlich auch noch hoch giftig. Der Ranger führt uns in die Geschichte der Insel ein und weist und nochmals darauf hin, dass wir dicht hinter ihm bleiben sollen und keine hastigen Bewegungen machen sollen. Er erzählte uns, dass der letzte von einem Waran getötete Tourist ein Schweizer war, der sich nicht an die Regeln gehalten hat. „Na toll…“ dachten ich und meine ebenfalls schweizerische Begleitung, als plötzlich alle Augen der Gruppe auf uns gerichtet waren und ein Lachen ertönte.
Die 3-Meter langen Tiere ernähren sich selbstständig von Büffeln, Rotwild, Wildschweinen, Vögel oder sonstigen Nagetieren, die ebenfalls auf der Insel leben. Da die Nahrung jedoch immer knapper wird, was unter anderem auch durch den Tourismus verschuldet ist, plant die Regierung schon lange, die Insel eine Weile für Touristen zu schliessen. So sollen die Tiere und die Natur geschützt und erhalten werden.
Ca. 1 Stunde geht die Wanderung mit dem Ranger durch einen Teil der Insel, auf der die wilden Tiere entdeckt werden sollten. Da es jedoch in der Nacht und am Morgen stark geregnet hatte, haben sich die Warane alle verzogen, weswegen wir auf unserer Wanderung keine sehen konnten. Doch es bleibt keiner zurück, ohne einen der riesigen Echsen gesehen zu haben. Neben dem Ranger Camp und dem dazugehörigen Restaurant sind immer mehrere Warane, die gerade von den Rangern beobachtet werden aus gesundheitlichen Gründen. Denn alle Warane werden regelmässig kontrolliert, gepflegt und zur Station gebracht, falls es einem Waran mal nicht gut gehen sollte. Ein beeindruckendes Geschöpf, vor dem man allemal Respekt und vor allem genügend Abstand haben sollte.
Nach ca. 2 Stunden auf der Insel, ging es für unsere Gruppe weiter. Und zwar zu einem weiteren Highlight, dem Manta Point.
Der Manta Point ist ein ca. 2 Kilometer langes gebiet im Nationalpark, in dem es von Manta Rochen nur so wimmelt. Sobald wir einen geeigneten Platz mit ganz vielen Mantas gefunden haben, legten wir unsere Flossen und Schnorchel an und los ging es mit einem Sprung vom Boot aus ins Wasser. Was man jedoch vom Boot aus nicht gesehen hat: neben den gigantischen und wunderschönen Rochen gab es unzählige Quallen, in die ich mit meinem Glück natürlich hineingesprungen bin! Durch das Wetter wurden diese direkt zu unserem Schnorchel Punkt getrieben. Zum Glück waren es nur kleine Quallen, deren „Verbrennungen“ auch brennen und wie verrückt jucken, aber nicht gefährlich sind. Die kleinen Dinger kannte ich nur zu gut von meiner Reise nach Madagaskar.. :-)
Nach einem langen und unglaublich erlebnisreichen Tag, fährt das Schiff im Sonnenuntergang zurück auf die Insel Flores. Ich bin glücklich, solch einen wunderschönen Ort gesehen zu haben und freue mich auf meine bevorstehende Zeit in Bali!